Vielfältiges Maiskeimöl

Mais, eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt, stammt wahrscheinlich aus Mexiko und ist schon extrem lange als Nahrungs-und Nutzpflanze bekannt. Durch verschiedene Züchtungen sind heute rund 50.000 Sorten von Mais üblich. Er galt als Grundnahrungsmittel von Inka und Azteken, da das tropische Klima dem Wachstum von Mais förderlich ist. In Europa ist Mais erst seit Christoph Kolumbus populär.

Die heutige Verwendung von Mais

Als Lebensmittel dürfte Mais jedem bekannt sein. Aber es ist auch ein Nahrungsmittel in der Landwirtschaft, für Rinder, Schweine, Hühner und Puten. Rund zwei Drittel des hiesigen Anbaus sind für die Futterproduktion gedacht. Außerdem kann Mais zu Biotreibstoff verarbeitet werden. Rund die Hälfte aller weltweit konsumierten Lebensmittel beinhalten Mais – in Mexiko kommt man sogar auf 70 %. Bekannt sind Maismehl, Maisstärke und Maiskeimöl. Entgegen der landläufigen Meinung kann man übrigens nicht nur die Maiskörner verarbeiten. Auch Blätter und Stängel können gewinnbringend eingesetzt werden – im Kunsthandwerk, in der Spielzeugherstellung oder zu Papier verarbeitet. Sogar ein medizinischer Tee wird aus den Haaren der Maispflanze hergestellt.

Mais – wertvoller Rohstoff

Als Rohstoff wird Mais ebenfalls verwendet. Durch die Verarbeitung zu Ethanol, Stärke und mehr ist er eine gute Grundlage für allerlei Produkte. Auch in der Pharmazie ist die Maisstärke ein wichtiger Artikel – denn sie wird als Basis für Tabletten verwendet. Biokunststoff ist ebenfalls ein Produkt aus Mais. Durch diese vielen Möglichkeiten der Verwendung geht man davon aus, dass der Maisanbau immer mehr zunehmen wird.

Hybridmais

Unter diesem Namen wird Mais angebaut, der durch Kreuzung verschiedener Sorten schneller wächst und zudem krankheitsresistent ist. Er wird maschinell geerntet und kann pro Jahr zwei Ernten einbringen. Da er – besser als anderes Getreide- eingelagert werden kann, ist er sehr beliebt.

Interessantes über Mais

Die Maispflanze ist einjährig und der Charakteristik nach ein Süßgras. Sie kann bis zu drei Metern hoch werden. Männliche und weibliche Blüten sind vorhanden – wobei die Kolben nur an den weiblichen Stängeln wachsen. 10 – 18 Maiskornreihen sind pro Kolben üblich, wobei die Körner an sich einen Ölgehalt von 40 – 50 % haben. Andere Namen für den Mais sind Kukuruz und Welschkorn. Inzwischen kann Mais auf der ganzen Welt wachsen, da es kälteresistente Pflanzen gibt.

Das Maiskeimöl

Als beliebtes Speiseöl ist das Maiskeimöl sehr gesund, da es viele ungesättigte Fettsäuren enthält. Vor allem zum Frittieren ist es sehr beliebt. Inzwischen ist bekannt, dass Maiskeimöl eine gesundheitsfördernde Wirkung hat und der milde Geschmack für die kalte Küche sehr gut geeignet ist. Denn es kann Cholesterin senken und hat einen hohen Vitamin E-Gehalt. Das Hautbild verbessert sich dadurch. Körperpflegeprodukte und Margarine sind teilweise auf der Basis von Maiskeimöl hergestellt. Gegen Rheuma hilft es und auch Entzündungen können geheilt werden.

Inhaltsstoffe von Maiskeimöl

Maiskeimöl besitzt mit 59 % einen der höchsten Anteile an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Das Öl enthält nur wenig Omega-3-Fettsäuren, dafür aber viele Omega-6-Fettsäuren, die sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Durch den niedrigen Anteil an einfach ungesättigten und gesättigten Fettsäuren ist Maiskeimöl ein gesundes Öl, das den menschlichen Organismus nur wenig negativ beeinflusst.

Maiskeimöl ist außerdem frei von Cholesterin und wird daher auch gern für eine cholesterinarme Ernährung genutzt. Auch bei Diäten wird Maiskeimöl aufgrund seiner cholesterinfreien Eigenschaften eingesetzt. Zusätzlich findet sich Vitamin E in dem Öl, das sich durch die pflegenden Eigenschaften positiv auf die Haut auswirkt.

Die Herstellung von Maiskeimöl

Für die Herstellung von einem Liter Öl benötigt man bis zu 100 Kilo Mais. Das Maiskeimöl gewinnt man aus dem Keim des Maiskorns, das bei der Produktion von der Maisstärke abgetrennt wird. Die Keimlinge werden dabei kalt oder heiß mit einer Pressmaschine gepresst. Dem daraus entstehenden Presskuchen wird Hexan zugeführt, ein chemisches Lösungsmittel. Mit dem Hexan wird noch mehr Öl extrahiert, da sonst ein Restölgehalt in den Keimlingen verbleibt. Anschließend muss man das Pressöl von Schleimstoffen und Wachsen befreien. Nach diesem Säuberungsprozess wird das Maiskeimöl getrocknet, gebleicht und gekühlt und einem letzten Filterungsprozess unterzogen. Das Maiskeimöl ist nun für die Aufbewahrung in Kühlschränken geeignet. Da Maiskeimöl farb-, geruchs- und geschmackneutral ist, wird ihm Beta-Carotin beigemischt. Nun hat es eine goldene Farbe und ist fertig für die Abfüllung.

Gesundheitliche Fakten über das Maiskeimöl

Das Maiskeimöl gehört zu den beliebtesten Speiseölsorten der Welt und besitzt einen sehr hohen Anteil an mehrfach gesättigten Fettsäuren. Es wird vor allem zum Frittieren und Braten von Pommes, Gemüse, Fleisch und Kartoffeln verwendet. Das nährstoffhaltige Pflanzenöl ist dafür eigentlich zu schade. Denn dadurch verliert es einige seiner wertvollsten Inhaltstoffe. Zahlreiche Studien haben die gesundheitsfördernde Wirkung von Maiskeimöl bestätigt und durch seinen milden Geschmack ist das Öl für die kalte Küche ideal geeignet. Es wirkt cholesterinsenkend, besitzt einen hohen Vitamin E Gehalt und verbessert das Hautbild positiv. Das Maiskeimöl bildet auch die Basis für die Herstellung von Margarine und Körperpflegeprodukte. In der Medizin wird Maiskeimöl bei Rheuma verschrieben, da die Inhaltstoffe des Öls Entzündungen heilen und Nervenzellen im Körper aufbauen.

Insgesamt bietet die Maispflanze also ein sehr breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. Welche das sind, ist im Detail auf den nächsten Seiten zu lesen.

Maiskeimöl enthält einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren

Maiskeimöl ist ein pflanzliches Öl, das einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren enthält. Über 50 % davon sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Damit liegt Maiskeimöl an der Spitze der Pflanzenöle, was den Anteil an essenziellen Fettsäuren anbelangt. Diese Fettsäuren kann der Körper nicht eigenständig bilden, er muss sie über die Nahrung aufnehmen. Das Maiskeimöl ist aber nicht nur ein hervorragender Lieferant für Fettsäuren, sondern besitzt auch gesundheitsfördernde Eigenschaften. So hat das Öl einen niedrigen Säuregehalt und die Fettsäuren senken nachweislich den Cholesterinspiegel sowie die Blut-Lipoproteine im Körper. Zudem befinden sich erhebliche Mengen an Vitamin E, Vitamin K und Vitamin A im Maiskeimöl. Sie hindern das Öl daran, ranzig zu werden und übernehmen im Körper wichtige Funktionen im Zellaufbau und Zellwachstum. Vitamin E erhöht die Konzentrationsfähigkeit und Vitalität und wirkt sich bei rheumatischen Erkrankungen positiv aus. Vitamin K fördert die Blutgerinnung und stärkt das Immunsystem.

Verwendung und Lagerung von Maiskeimöl

Es gibt raffiniertes und kaltgepresstes Maiskeimöl. Beide Ölvarianten sind natürliche, diätische Produkte. Sie sind für Menschen geeignet, welche an Übergewicht, Arteriosklerose und Blutdruck leiden sowie für ältere Personen. Da das raffinierte Maiskeimöl beim Braten und Kochen keine giftigen Stoffe produziert, kann es in der Küche täglich benutzt werden. Kaltgepresstes Maiskeimöl ist allerdings geschmackvoller und intensiver als raffiniertes Maiskeimöl. Es behält seine Inhaltstoffe am besten, wenn es nicht erhitzt wird. Kaltgepresstes Maiskeimöl sollte man daher nur zum Verfeinern von Salaten und Rohkostgerichten verwenden. Damit das Öl lange haltbar bleibt, ist es wichtig, dass man es vor Hitze, Licht und Sauerstoff schützt. Ein kühler und dunkler Aufbewahrungsort ist optimal. Das Maiskeimöl ist im offenen Zustand rund zwei Monate haltbar. Ungeöffnet hält es gut und gerne zwei Jahre.

Nicht nur Menschen, sondern alle Säugetiere sind auf essenzielle Fettsäuren angewiesen. Diese sind für den Organismus lebenswichtig. Da Tieren und Menschen diese Fettsäuren nicht selbst produzieren können, müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden. Tiere benötigen vor allem Linolsäure und Alpha-Linolsäure, die in allen pflanzlichen Ölen vorkommen. Da Maiskeimöl einen sehr hohen Anteil an Linolsäure hat, stellt dieses Öl einen wichtigen Nährstofflieferanten für Haustiere dar. Die Fettsäuren schützen das Nervensystem, das Sehvermögen und pflegen die Haut. Maiskeimöl stärkt zudem das Immunsystem bei Tieren.

Maiskeimöl an Haustiere verfüttern

Dem Tierfutter kann man einmal täglich einen Esslöffel Maiskeimöl beimischen. Wichtig dabei ist, dass nur kaltgepresstes Maisöl verwendet wird und dass das Öl auch nicht erhitzt wird. Das Maiskeimöl hat auch medizinische Eigenschaften. Viele Tierärzte verschreiben das Öl als Schonkost für Hunde und Katzen, die an einer Magen-Darm-Erkrankung leiden oder Leberbeschwerden haben. Die Inhaltstoffe und Vitamine des Maiskeimöls fördern den Muskelaufbau. Man kann es sogar Pferden mit ins Futter mischen und damit das Training unterstützen. Wie auch beim Menschen pflegt das Maiskeimöl die Haut und das Fell bei Tieren. Im Handel sind Pflegespülungen mit Maiskeimöl erhältlich, die für ein sanftes, glänzendes Fell sorgen und für alle Fellarten geeignet sind.

Maiskeimöl gegen Flöhe

Maiskeimöl hat sich auch als Hausmittel bewährt. Wenn das Haustier an Flöhen leidet, dann hilft ein Wasserbad mit Maiskeimöl. Dazu sollte man das Maiskeimöl gründlich in die Haut und die Haare des Haustiers einmassieren. Die Flöhe ersticken an dem Öl und fallen anschließend aus dem Tierhaar heraus. Unterstützend sollte das Haustier mit einer engzahnigen Bürste oder einem Flohkamm gepflegt werden.

Snacks aus Mais

Popcorn, das man im Kino und auf Partys so gerne verzehrt, stammt ursprünglich aus den USA oder aus Südamerika. Die Herkunft ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Allerdings fanden Forscher bei Ausgrabungen in Mexiko 4000 Jahre alte Puffmaiskörner, sodass davon ausgegangen werden kann, dass Popcorn bei den damaligen Ureinwohnern bekannt war. In den USA kam der Popcornboom mit den Kinos auf. Ab den 1930er Jahren entwickelte es sich weltweit zu einer beliebten Süßigkeit. Popcorn isst man meistens gezuckert oder gesalzen. Auch Varianten mit Karamell gibt es. Popcorn ist mit 78 g Kohlenhydraten auf 100 g Popcorn ein sehr ballaststoffreicher Snack, der nicht nur gut schmeckt, sondern nebenbei auch die natürliche Verdauung fördert.

Cornflakes sind schmackhafte Maisflocken

Viele Menschen frühstücken jeden Morgen Cornflakes, ohne zu wissen, dass die schmackhaften Frühstücksflocken aus Mais bestehen. Erfunden hat sie vor rund 140 Jahren der amerikanische Arzt John Harvey Kellogg, der zusammen mit seinem Bruder einen gesunden Snack für seine Patienten suchte. Allerdings erstellte er zuerst Weizenflocken. Erst später entwickelte sein Bruder die Flocken zu Cornflakes weiter, als er die Kellogg Company gründete. Für die Produktion von Cornflakes müssen die Maiskörner zuerst gekocht und anschließend breitgewalzt und getrocknet werden. Anschließend vermischt man sie mit Zucker und Malz. Am besten schmecken sie mit Milch und Joghurt oder in Früchtemüslis. Cornflakes sind so beliebt, dass heute jeder Deutsche rund ein Kilo pro Jahr verspeist. Die Maisflocken sind in verschiedenen Geschmacksrichtungen mit Schokolade, Honig, Nüssen oder als Naturflocken erhältlich.

Zuckermais

Zuckermais ist eine gezüchtete Maissorte die vor rund 100 Jahren in den USA als Gemüse angeboten wurde und seitdem zu der am häufigsten verspeisten Maissorte zählt. Sie zeichet sich durch einen sehr süßen Geschmack aus und enthalten viel Zucker. Auch das Mark im Inneren des Pflanzenschafts besitzt Zucker. Es liefert dem Maiskolben die notwendige Energie für seine Entwicklung. Es gibt verschiedene Maissaaten mit unterschiedlichen Zuckergehalten und Süßgraden. Die bekannteste Zuckermaissorte ist der Golden Bantam. Die Kolbenqualität zählt zu den besten der Welt. Der Zuckermais wird in der Regel importiert, da er in warmen Klimazonen am besten gedeiht.

Zuckermais als ganzer Kolben

Zuckermais ist am gesündesten, wenn man ihn frisch verzehrt. Er besitzt wichtige Nährstoffe und Vitamine wie Vitamin B1, B2 und B6 sowie Kalium und Magnesium. Mais ist kalorien- und ballaststoffreich. 100 Gramm Mais vom Kolben weisen 330 Kalorien auf. Die Saison für Zuckermais ist zwischen Juli und November. In dieser Zeit ist der frische Zuckermais in Gemüseläden erhältlich. Da frischer Mais noch nachreift, kann man mit einem einfachen Trick feststellen, ob der Zuckermais für den Verzehr schon geeignet ist. Dabei ritzt man mit einem Messer in ein Maiskorn. Wenn ein milchiger Saft austritt, besitzt der Mais einen optimalen Reifezustand. Der frische Zuckermais sollte trotzdem nicht länger als ein bis zwei Tage gelagert werden, da er nach der Ernte seinen Zuckergehalt in Stärke umwandelt und nach und nach seinen süßen Geschmack verliert.

Zuckermais aus der Dose

Der Zuckermais, der nach der Ernte als Dosenmais weiterverarbeitet wird, besitzt deutlich weniger Kalorien als getrockneter oder frischer Mais. 100 Gramm Dosenmais enthalten nur 80 Kalorien. Leider verliert der Dosenmais auch einige seiner Nährstoffe und Vitamine. Der Unterschied zu frischem Zuckermais ist aber nicht allzu groß. Vorteilhaft ist, dass der Dosenmais sich lange hält und man ihn gut lagern kann. Damit der Nährstoffgehalt erhalten bleibt, sollte man den Mais nach dem Öffnen der Dose nur kurz erhitzen und nicht zu lange kochen. Der Dosenmais ist oft süßer als der frische Zuckermais. Das liegt daran, dass viele Hersteller dem Mais Zucker beimischen. Beim Kauf sollte man deshalb zuvor die Inhaltsangabe auf der Dose überprüfen. In Deutschland gibt es keinen genmanipulierten Dosenmais und unabhängige Tests der Stiftung Warentest haben ergeben, dass Dosenmais hochqualitativ und nährstoffreich ist.