Wie regt man den Bartwuchs an?

Einige mögen sich jetzt fragen: Was soll das? Das werden dann vermutlich die Männer sein, die einen ausgeprägten Bartwuchs haben und die sich vielleicht sogar wünschen, sie müssten sich nicht jeden Tag rasieren.

Jedoch gibt es viele Männer, die entweder gar keinen oder nur einen sehr schwachen Bartwuchs haben – statt einem männlichen 3-Tage-Bart wächst nur leichter Flaum. Es kann auch vorkommen, dass der Bartwuchs nicht mit der Pubertät beginnt sondern erst viel später. Die Betroffenen reagieren dazu sehr unterschiedlich. Die einen nehmen es einfach hin und rasieren sich lieber regelmäßig, um zumindest keinen unschönen Flaum zu zeigen, und andere versuchen wirklich alles, um den Bartwuchs zu beschleunigen oder zu verstärken.

Letztere sollten unbedingt weiterlesen und für alle anderen kann dieser Artikel eine interessante Wissenslücke schließen, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, etwas für intensiveren und schnellerem Bartwuchs zu tun.

Die Ursachen für einen schwachen oder gar keinen Bartwuchs

Die Ursachen für schwachen oder gar keinen Bartwuchs sind unterschiedlich. Im Allgemeinen gibt es fünf Gründe für schwachen oder nicht vorhandenen Bartwuchs:

  • Testosteron-Mangel,
  • Veranlagung (erbliche Eigenschaften),
  • Vitamin- und Nährstoffmangel,
  • Alterungsprozesse oder
  • man ist ein Spätzünder.

Die Hauptursache liegt in der Summe aller dieser Gründe, mit dem einen mehr und mit dem anderen weniger.

Jeder Mensch ist individuell und einzigartig, ist anders gebaut, unter anderen Umständen aufgewachsen und hat ein anderes Schicksal hinter sich. Ist die Haut beschädigt, beispielsweise durch eine Narbe aufgrund einer früheren Verletzung, wächst an dieser Stelle wahrscheinlich kein Barthaar mehr.

Eine systematische Vorgehensweise ist gefragt, um die richtige und eigentliche Ursache für schwachen oder gar keischwachenen Bartwuchs zu erkennen, damit man dann gezielt dagegen vorgehen kann.

Testosteronmangel

Hypogonadismus ist der Fachbegriff für den männlichen Hormonmangel. Es geht dabei um das Männerhormon schlechthin, Testosteron. Die Symptome eines Testosterondefizits können mangelnde sexuelle Lust (Libido), Muskelschwund, Zunahme des Körperfettgehaltes, Depressivität, Blutarmut (Anämie) und Knochenschwund (Osteoporose) sein.

Um sich Klarheit zu verschaffen, sollte man unbedingt eine Hormonanalyse durchführen lassen. Es geht nicht darum, dass man mal ein paar Tage einfach nicht so viel Energie hat, wir reden hier von längeren Zeiträumen. Das kann sich eventuell auch über mehrere Jahre schleichend entwickelt haben. Keinesfalls sollte man aufgrund von Recherchen im Internet und der Schlussfolgerung „ganz klar, mir fehlt ein Hormon“ Testosteron sich selbstständig zuführen. Falls man eine Hormontherapie in Erwägung zieht, muss man unbedingt einen Facharzt hinzuziehen und abklären, ob eine Hormontherapie überhaupt sinnvoll ist.

Veranlagung

In den meisten Fällen entscheidet die genetische Veranlagung ob, wann und wie stark der Bart wachsen wird. Asiaten haben zum Beispiel generell einen eher spärlichen Bartwuchs, Orientalen sehr oft einen starken Bartwuchs. Ebenso entscheidet die Veranlagung, wo und wie stark der Bart zum Beispiel am Kinn wächst, ob die Koteletten ausgeprägt sind oder auf den Wangen wenig Bart wächst. Hatten Vater oder Großvater einen schwachen oder gar keinen Bartwuchs, vererben sie das in der Regel an nachfolgende Generationen weiter.

Vitamin- und Nährstoffmangel

Ebenfalls kann Vitaminmangel ein Auslöser für Haarausfall am Kopf oder am Kinn sein. Eine gesunde Ernährung unter Zufuhr aller erforderlicher Vitamine ist fundamental wichtig für unser Wohlbefinden und eben auch für den Bartwuchs. Es ist eine gute Strategie, das Problem von innen nach außen anzugehen. Wichtige Vitamine sind zum Beispiel A, B und E. Ein Vitamin wird hier immer besonders hervorgehoben, auch als das Haar-Vitamin bezeichnet, Biotin – Vitamin B7. Wenn Du darauf achtest, dass Du genug von diesen Vitaminen zu Dir nimmst, hast Du diese mögliche Ursache schon einmal ausgeschlossen.

Alterungsprozess

Mit zunehmendem Alter nimmt der natürliche Testosteronspiegel beim Mann ab. Bildquelle: Double Brain / Shutterstock.com

Da Bartwuchs unter anderem mit Hormonen zusammenhängt, kann er im Alter weniger schwächer werden. Männer erzeugen im Alter weniger Testosteron und somit verändern sich die damit verbundenen Funktionen. Der Körper wird älter und jede einzelne Zelle in unserem Körper wird langsamer und leistungsschwächer. Dies gilt ebenso bei die Zellen, die für den Haar- und Bartwuchs zuständig sind. Weniger Hormone und weniger Zellaktivität sind hier die eigentlichen Ursachen für verminderten Bartwuchs.

Spätzünder

In keinem Gen steht geschrieben, dass der Bartwuchs mit 18 Jahren voll entwickelt sein muss. Wenn man also 20 Jahre alt ist und sich Sorgen macht, dass noch kein starker Bartwuchs vorhanden ist, sollte man „den Kopf nicht hängen lassen“. Der Bartwuchs kann sich noch massiv steigern und vielleicht erst zum 25. Lebensjahr voll ausgeprägt sein, da der Homonspiegel bis in einem Alter von knapp 30 Jahren noch stetig steigt.

Übrigens, wenn man einmal darauf achtet, fällt einem auf, dass viele Männer, die einen ausgeprägten Bartwuchs haben auch mit einer Glatze glänzen. Es lässt sich also nicht grundsätzlich eine Aussage machen wo, warum und ob Haare wachsen sollten – unabhängig davon hat mehr oder weniger Bartwuchs auch nichts mit der Gesundheit eines Menschen zu tun. Ein Zaubermittel für Haarwuchs gibt es nicht, aber es bestehen durchaus Möglichkeiten, den Haarwuchs zu fördern, obwohl die Schulmedizin sagt, das geht nicht und darauf gehen wir nachfolgend ein.

Förderung des Bartwuchses

Arzneistoff Minoxidil

Minoxidil ist ein Arzneistoff, der zur Behandlung von Haarausfall verwendet wird. Chemisch gesehen handelt es sich dabei um ein Abkömmling von Kopexil. Offiziell wird Minoxidil bei Männern zwischen 18 bis 49 Jahren zur Bekämpfung einer Glatzenbildung angewendet.

Das Medikament wird 2-mal täglich als Lösung oder Schaum aufgetragen, einen Versuch ist es allemal wert. Da dieser Arzneistoff unter gewissen Umständen Nebenwirkungen hat, sollte man auf jeden Fall mit dem Arzt oder Apotheker Rücksprache halten.

Tribulus Terrestris

Samen von Tribulus Terrestris
Samen der Pflanze Tibulus Terrestris gelten als natürliche Testosteron-Booster. Bildquelle: Noppharat4969 / Shutterstock.com

Der Erd-Burzeldorn (Tribulus terrestris), auch Erdsternchen genannt, ist eine Pflanze, die als natürlicher Testosteronbooster gilt. Sie erhöht den Testosteronspiegel und das kann positive Konsequenzen auf den Bartwuchs haben. Tribulus Terrestris kann z.B. in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, was auch viele Sportler tun, um eine allgemeine Leistungssteigerung zu erfahren.

Bartbooster / Bartwuchsmittel

Beard Active®, Beard Growth Spray® oder Bartöl/Bartpflege für dichten Bartwuchs und Vollbart mit Bio-Öl sind recht bewährte Mittel, die als 100% natürliches Mittel von jedermann ausprobiert werden können. Sie enthalten die notwendigen Vitamine, die man vielleicht über die Ernährung zu wenig dem Körper zuführt. So kann man die fehlenden Bausteine für einen umfänglichen Bartwuchs ersetzen, ohne dabei unerwünschten Nebenwirkungen ausgesetzt zu sein.

Biotin und andere Vitamine

Biotin (Vitamin B7 oder Vitamin H genannt) beschleunigt laut Studien und Langzeittests in hochkonzentrierter Form das Haarwachstum. Biotin ist eines der wichtigsten Coenzyme für den Haarstoffwechsel und führt bei geringer Aufnahme über die Nahrung erst zu brüchigen, stumpfen und dünnen Haaren, bei konstant niedrigem Biotinlevel sogar zu diffusem Haarausfall. Biotin Nahrungsergänzungen können das Barthaar kräftiger machen und das Haarwachstum bei regelmäßiger Einnahme auch beschleunigen.

Kämmen mit einer Bartbürste

Eine etwas aufwändigere Methode, aber durchaus wirksam, denn ebenso wie auch die Kopfhaut müssen auch die Haarwurzeln der Barthaare stimuliert werden. Zudem regt ein regelmäßiges Kämmen mit einer Bartbürste die Durchblutung an, was zu einer besseren Nährstoffversorgung der Barthaarwurzeln führt und somit den Bartwuchs fördert.

Kieselerde

Kieselerde gilt als natürliches Mittel, welches aus fossilen Kieselalgen gewonnen wird und als Nahrungsergänzung verabreicht werden kann. In der Kieselerde befindet sich der Wirkstoff Silizium, der für das Wachstum für Haare, Fingernägel und die Kräftigung des Bindegewebes enorm wichtig ist. Viel Silizium befindet sich z.B. in Gerste, Hirse, Hafer und Bananen.

Wertvolle Bartöle

Wertvolle Öle wie Kokosöl, Arganöl, Rizinusöl und andere bewirken nachweislich eine höhere Durchblutung der Haut ohne sie zu reizen. Außerdem sind in den erwähnten Ölen viele wertvolle Inhaltsstoffe, die zusätzlich entzündungshemmend und pflegend wirken. Des Weiteren sorgen die erwähnten Öle für eine Normalisierung des Hautstoffwechsels, der auch für ein gesundes Haarwachstum wichtig ist. Man tut mit den Ölen seiner Gesichtshaut also in jedem Fall etwas gutes.

Knoblauch, Senf oder Chilipaste

Auch ein Gerücht: angeblich fördert das Einreiben von kahlen Hautstellen mit Knoblauch, Senf oder Chili den Haar- bzw. Bartwuchs. Nachgewiesen ist diese Reaktion nicht, vorstellbar ist sie allerdings durch die starke höhere Durchblutung. Diese ist allerdings ebenso durch pflegende Öle möglich, sodass wir von der Anwendung von Knoblauch oder Senf aufgrund ihrer starken Reizung eher abraten würden.

Regelmäßig Rasieren

Rasieren und Haarwachstum
Rasieren fördert das Bartwachstum NICHT; aber Bartstoppeln erscheinen durch das Rasieren dichter und stärker! Bildquelle: Olena Yakobchuk / Shutterstock.com

In der Tat ist es schon ein lange bestehender Mythos: Durch regelmäßiges Rasieren wächst der Bart schneller. Tatsache ist: Beim Rasieren schneidet man die dünneren Spitzen des Bartes ab, wodurch die nachwachsenden Bartstoppeln dichter und stärker erscheinen. Auf das Wachstum des Bartes hat dies jedoch keinerlei Konsequenzen.

Man kann jedoch mit einem Trick den Bartwuchs stärker erscheinen lassen. Mit Hilfe eines Barttrimmers schneiden Sie die Haare immer wieder relativ kurz ab, sodass auch kahlere Stellen zuwachsen und Sie dann nach einer Zeit einen gut aussehenden 3-Tage-Bart entwickeln können.

Den Testosteronspiegel natürlich erhöhen

Testosteron wird in den Hoden des Mannes produziert und spielt beim Mann eine bedeutende Rolle bei Sexualität, Wohbefinden, Knochendichte und das Haarwachstum. Bis zum Alter von 30 Jahren etwa steigt der Testosteronspiegel kontinuierlich, danach sinkt er wieder. Durch folgende Maßnahmen hält man den Testosteron-Spiegel auf einem hohen Niveau bzw. kann ihn sogar steigern

Abnehmen

Bierbauch und Bauchfett
Bauchfett ist Studien zufolge einer der größten Testosteron-Killer des Mannes. Bildquelle: Africa Studio / Shutterstock.com

Eine Gewichtsabnahme steigert in der Regel den Stoffwechsel und damit ganz natürlich den Testosteronspiegel. Dabei ist zu beachten, dass die Gewichtsabnahme langfristig reduziert werden muss, um den Testosteronspiegel zu erhöhen. Kurzfristiges Abnehmen z.B. durch FDH („Friss die Hälfte“) führt zu keiner Veränderung.

Insbesondere wurden in den letzten Jahren diverse Studien zum „Bauchfett“ und seine negative Konsequenzen auf den männlichen Körper unternommen. Ein eindeutiges Ergebnis dieser Studien war, dass Bauchfett einer der größten Testosteron-Killer des Mannes ist. Man sollte also nicht nur etwas gegen einen unansehnlichen „Bierbauch“ tun, um besser auszusehen, sondern um auf natürliche Weise den Testosteron-Level hoch zu halten mit all seinen positiven Konsequenzen.

Muskelaufbau

Muskelaufbautraining, also Krafttraining mit langsamen Wiederholungen und hohen Gewichten, fördert die Umwandlung von Fett in Muskelmasse. Idealerweise ernährt man sich neben dem intensiven Krafttraining sehr eiweißreich oder ergänzt seine Nahrung mit Eiweiß-Ergänzungsmitteln, damit das Muskelwachstum ideale Voraussetzungen hat. Die Fettverbrennnung und Umwandlung in Eiweiß hat nachweislich positive Effekte auf den Testosteronspiegel.

Hoher Zink Spiegel

Zink ist als Ergänzungsmittel bei Muskelaufbautraining die ideale Ergänzung, um die Umwandlung von Fett in Muskelmasse zu begünstigen und zu fördern. Zink befindet sich in hoher Konzentration in Bohnen oder Rohmilch (auch: Käse, Joghurt oder Kefir).

Hoher Vitamin D Spiegel

Ebenfalls günstigen Einfluss auf Muskelwachstum und Stoffwechsel hat Vitamin D, auch „Steroidhormon“ genannt. Die Bestrahlung mit Sonnenlicht ist der natürliche Weg, um den Vitamin-D-Spiegel zu erhöhen. Gerade im Winter kann man den Vitamin-D Spiegel mit Nahrungsergänzungsmittel erhöhen und so für einen konstant hohen Vitamin-D Spiegel sorgen.

Wenig Stress

Das Stresshormon Kortisol wird nur in Stressphasen des Menschen ausgeschüttet. Dieses Hormon blockiert zum Großteil die Wirkung von Testosteron, weil der Körper auf „Kampf oder Flucht“ einstellt wird und den Gedanken der Paarung entgegenwirkt.

Neben dem Bauchfett ist Stress einer der Hauptgründe für niedrigere Testosteron-Levels mit all seinen negativen Konsequenzen wie Antriebslosigkeit oder Verlust der Libido – und nebenbei auch weniger kräftiges Bartwachstum.

Zucker reduzieren

ein hoher Insulin-Stoffwechsel ist verantwortlich für das Herabsenken des Testosteron-Spiegels, soviel zu den Fakten. Ein reduzierter Zuckerkonsum lässt damit den Testosteronspiegel nicht absinken. Auf zucker- bzw. fruktosehaltige Lebensmittel und Getreideprodukte wie Brot oder Nudeln sollte also nicht regelmäßig zurückgegriffen werden.

Gesunde Fette

Einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind einem guten Stoffwechsel sehr zuträglich. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind vor allem in Avocados und Nüssen, Oliven, Bio-Milch oder Fleisch. Nicht nur aus gesundheitlichen Gründen sollte man deshalb regelmäßig Nahrungsmittel mit ungesättigten Fettsäuren zunehmen, sondern auch zur Aufrechterhaltung eines normalen Testosteron-Levels.

Fazit zum Bartwuchs anregen

Auf gar keinen Fall sollte man verzweifeln, denn wie Eingangs erwähnt, ist jeder Mensch einzigartig und anders gebaut. Eine Garantie für den Erfolg kann niemand geben, aber wenn man es nicht versucht, ändert sich bestimmt rein gar nichts, und es bleibt einem nur zu akzeptieren, dass man nunmal weniger Bartwuchs hat.

Fest steht, noch gibt es kein Wundermittel für Haarwuchs und auch nicht für den Bartwuchs. Man kann aber über einen langen Zeitraum entsprechend beschriebene Maßnahmen durchführen, die die Chance auf kräftigeren Bartwuchs ziemlich erhöhen.