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Faszientherapie ist eine spezielle Art von Training, die seit einigen Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten hat. Ist das nur ein Trend oder ist dies eine neue Bewegung hin zu mehr Wohlbefinden? In diesem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen zu dem Thema Faszientherapie.
Was genau versteht man unter Faszien?
Zunächst wollen wir erklären, um was es sich bei Faszien genau handelt: Faszien sind ein wichtiger Bestandteil des Körpers, um genau zu sein des Bindegewebes in unserem Körper. Faszien umgeben jeden unserer Muskeln und verleihen so dem Muskel und damit auch dem Körper Halt und Stabilität. Man kann sich Faszien wie die Haut eines Mandarinenstücks vorstellen, die das Innenleben zusammenhält.
Wenn man eine Faszie unter die Lupe legt, besteht diese zum Großteil aus stabilen Kollagenfasern, welche für die Stabilität verantwortlich sind, sowie Elastinfasern, welche für die Elastizität verantwortlich sind.
Probleme mit Faszien
Das Problem der Faszien ist, dass sich diese ähnlich wie Muskeln ohne Training verkümmern, verdicken oder verdrehen können. Damit haben sie ein gewisses Potenzial für Probleme im Bewegungsapparat: Solche Probleme können z.B. Verspannungen oder auch akute / chronische Schmerzen sein. Ein Lied davon können Berufstätige singen, die vorwiegend einer sitzenden Tätigkeit am Schreibtisch nachgehen: Wenn sie keinen Ausgleich bekommen, sind Rückenprobleme geradezu vorprogrammiert
Was kann man dagegen unternehmen? Faszientherapie ist eine Möglichkeit, den beschriebenen Beschwerden vorzubeugen und aktiv etwas für das Wohlbefinden zu tun.
Was genau versteht man unter Faszientherapie?
Faszientherapie ist eine bestimme Trainings- bzw. Therapieform, die die Flexibilität und Beweglichkeit des Faszienapparates verbessert.
Wir können die Faszientherapie in zwei wichtige Bausteie herunterbrechen:
- Training mit der Faszienrolle und
- Dehnübungen
Die Bestandteile des Faszientrainings
1.Teil: Training mit der Faszienrolle
Der erste wichtige Bestandteil des Faszientrainings sind Übungen mit der Faszienrolle. Doch was genau sind Faszienrollen? Faszienrollen sind formstabile Rollen aus Schaumstoff, die mittels verschiedener Übungen die Muskulatur mit den dazugehörigen Faszien massieren und lockern. Das Grundprinzip besteht darin, dass mittels rollender Bewegungen und unter Anwendung von Druck die Muskeln sowie der Faszienapparat gelockert werden.
Es gibt übrigens auch Faszienbälle, welche für ein punktgenaues Behandeln kleinerer Areale ausgelegt sind.
2. Teil: Dehnübungen
Der zweite und ebenfalls sehr wichtige Bestandteil des Faszientrainings sind Dehn- und Stretchingübungen. Da solche Übungen bei vielen Menschen vernachlässigt werden, verkürzt sich das Bindegewebe im Faszienapparat und die Beweglichkeit leidet darunter.
Die Dehnübungen können einerseits statisch oder dynamisch sein:
- Statisch: Dafür sollte die Position für mindestens 10 Sekunden gehalten werden.
- Dynamisch: Dabei wird leicht zwischen der Ausgangsposition in die Dehnstellung hin- und herbewegt.
Für Anfänger ist es besonders ratsam, anfangs nur statische Dehnübungen durchzuführen, um den Bewegungsapparat nicht zu überlasten.
Gibt es Risiken bei der Anwendung von Faszientraining?
Das größte Risiko beim Faszientraining ist das, dass es vernachlässigt, also nicht durchgeführt, wird! Tatsächlich „verkümmert“ der Faszienapparat mit der Zeit, woraus zahlreiche Probleme folgen können, sofern nicht entsprechend gegengesteuert wird!
Ansonsten sind Übungen mit Faszienrollen – oder bällen bzw. zum Dehnen mit keinen Risiken verbunden.
Sollten körperliche Beschwerden vorliegen, ist es ratsam, vor der Anwendung mit dem behandelnden Arzt zu sprechen.
Im Gegenteil tun Sie einiges für sich und Ihren Körper, wenn Sie die Faszien regelmäßig 1-2 mal pro Woche, trainieren. Dabei sollten bedacht werden, dass die Faszien nicht von heute auf morgen fit und vital werden, denn es wurde ja auch lange Zeit nichts dafür getan. Innerhalb von 6 Monaten darf man jedoch Resultate erwarten. Durchhaltewillen wird hier also belohnt!
Emma Richter ist Medizinredakteurin für Gesundheitslust.info. Emma ist Medizinstudenten im 4. Fachsemester und verdient sich als freischaffende Redakteurin nebenher Geld. Sie schreibt seit dem Abitur regelmäßig Beiträge für Medizin- und Gesundheitsportale.