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Schwitzen ist gesund! Nicht zuletzt aus diesem Grund, gehen viele Menschen in die Sauna oder treiben Sport. Dabei schlägt das Herz schneller und der Körper beginnt zu schwitzen – ein ganz normaler Vorgang. Auch bei Angst, Nervosität oder anderen psychisch belastenden Situationen, wie bei zu starkem Stress, beginnt der Mensch zu schwitzen. All das ist völlig normal.
Bei einer sogenannten Hyperhidrose ist das anders. Die Betroffenen leiden sehr stark unter dieser Fehlregulation des Nervensystems und schwitzen extrem stark. Aber warum schwitzen wir eigentlich überhaupt?
Warum schwitzen wir?
Im Sommer, wenn es zu heiß ist, in der Sauna oder beim Sport schwitzt man, damit der Körper sich abkühlen kann. Durch den Schweiß entsteht Flüssigkeit auf der Haut. Diese verdunstet an der Luft und führt dadurch dazu, dass der Körper abkühlen kann. Es entsteht sozusagen Verdunstungskälte.
Bei Nervosität wie zum Beispiel bei einem Vorstellungsgespräch, beim Halten von Referaten oder einer Rede oder bei einem Auftritt, schwitzen viele Menschen. Dies ist aber als völlig normal anzusehen und der Aufregung geschuldet. Schließlich handelt es sich dabei um psychisch belastende Situationen.
In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge etwa 2,5 Millionen Menschen, die extrem stark schwitzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie sich gerade in einer stressigen Situation befinden, Sport treiben oder entspannt auf dem Sofa sitzen. Dies bezeichnet man als Hyperhidrose. Hierbei muss zwischen der primären und der sekundären Hyperhidrose unterschieden werden.
Was sind die Unterschiede zwischen primärer und sekundärer Hyperhidrose?
Bei der primären Hyperhidrose handelt es sich um eine Fehlregulation im Nervensystem. Die genaue Ursache ist leider noch nicht ausreichend erforscht. Es wird jedoch vermutet, dass bei dieser Variante der Sympathikus des Nervensystems zu stark reagiert. Der Sympathikus ist also überaktiv. Die primäre Hyperhidrose ist nicht krankheitsbedingt, im Gegensatz zur sekundären Variante.
Bei der sekundären Hyperhidrose wird das übermäßige Schwitzen durch eine Krankheit hervorgerufen. Dies könnte zum Beispiel bei sehr hohem Fieber passieren. Der Körper reagiert auf die zu hohe Körpertemperatur und versucht den Körper durch Schwitzen abzukühlen und so einen Temperaturausgleich herbeizuführen. Das Schwitzen dient außerdem dazu, schädliche Bakterien und Viren auszuschwitzen. So kommt es beispielsweise auch bei Grippe und Erkältungen häufig zu vermehrtem Schwitzen, was oftmals als sehr unangenehm erlebt wird.
Weiterführende Informationen zu den Formen und Ursachen der Hyperhidrose finden Sie auch auf wikipedia.org/wiki/Hyperhidrose
Welche Ursachen hat eine Hyperhidrose?
Die Hyperhidrose kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. Die Hyperhidrose kann unter anderem vererbt sein. Viele Ursachen, die ein extremes Schwitzen zur Folge haben, lassen sich jedoch behandeln.
Das starke Schwitzen ist häufig durch Hormonstörungen erklärbar. Besonders häufig sind davon Jugendliche, Frauen vor und nach der Menopause sowie Menschen mit einer Schilddrüsen-Überfunktion betroffen.
Auch neurologische Störungen können ein verstärktes Schwitzen hervorrufen. Hier sind Kopf- und rückenverletzungen sowie ähnliche Störungen des vegetativen Nervensystems zu nennen. Durch neurologische Störungen wird das Gehirn sehr stark gereizt, wodurch die Schweißproduktion gefördert wird.
Menschen mit psychischen oder seelischen Problemen neigen ebenfalls häufig zur Hyperhidrose. Gefühlsschwankungen, Schmerzen, Depressionen, Angst und Angststörungen wirken sich auch auf das Gehirn aus, sodass eine erhöhte Schweißproduktion die Folge ist.
Körperliche Ursachen wie ein zu hohes Gewicht führen manchmal zu einer stärkeren Schweißbildung, da der Stoffwechsel und der Kreislauf verstärkt arbeiten müssen.
Es gibt noch viele weitere Ursachen, die eine Hyperhidrose begünstigen können. Durch zu enge Kleidung kann die Haut nicht atmen. Es wird dem Körper dementsprechend zu warm und er reagiert darauf mit schwitzen. Eine falsche Ernährung, Lebensmittelunverträglichkeiten, zu viel Alkohol, scharfes Essen, ein zu hoher Kaffekonsum, Rauchen, Erkrankungen der Leber, Nieren und des Herz-Kreislauf-Systems begünstigen die Hyperhidrose.
Beim Genuss von scharfen und stark gewürzten Gerichten sowie bei zu starkem Kaffeekonsum, schüttet der Körper vermehrt Histamin aus, wodurch das Nervensystem angeregt wird. Insbesondere Menschen mit einer Histaminintoleranz neigen aus diesem Grund, wenn sie stark histaminhaltige Lebensmittel oder Lebensmittel, die die Histaminausschüttung im Körper ankurbeln, verzehren, zu starkem Schwitzen.