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Die meisten von uns verbinden mit Grünkohl ein Wintergemüse, das besonders im Norden von Deutschland für deftige Gerichte wie etwa zu Wurst (Grünkohl mit Pinkel) verwendet wird. Die wenigsten denken dann an eine gesunde Speise, noch weniger würden es wohl als Superfood bezeichnen. Tatsächlich ist Grünkohl aber viel mehr, als nur ein unbeliebtes Gemüse, dass uns im Winter von innen wärmt. In den USA ist Grünkohl mit dem englischen Namen „kale“ bereits das Trend-Superfood Nummer eins, und das zu recht. Denn der heimische grüne Kohl steckt voller wichtiger Vitamine, Nährstoffe und Mineralien, die unserem Körper auf vielfältige Weise guttun. Ob als frischer Salat, im Smoothie oder gar als getrocknete Chips – Grünkohl kommt in verschiedensten Gerichten zum Einsatz und schmeckt herrlich gut. Vom Bild des Grünkohls als deftiges, gutbürgerliches Wintergemüse kann man sich verabschieden. Stattdessen sollte man im kommenden Winter im Gemüseregal Ausschau nach dem satten Grün haben und sich auf besonders nahrhafte und leckere Speisen freuen.
Gutbürgerlich wird zu hip und gesund
Zu Brei zerkocht, dazu Wurst oder Speck, wird Grünkohl in Deutschland meist nur im Winter verspeist. An ein gesundes Gericht denken die wenigsten. Das Bild des deutschen Kohls hat sich nun aber längst gedreht, wie zu erwarten kommt der Trend wie so oft aus den Vereinigten Staaten: Auf der anderen Seite des großen Teichs ist Grünkohl unter dem Namen „kale“ bekannt. Das klingt gleich viel hipper, als Kohl, und ist es hier auch. In USA ist das grüne Blatt jedoch keine Beilage eines bürgerlichen Gerichts. Dank der vielen Nährstoffe und Mineralien, die das Gehirn, die Nerven und unseren Körper stärken, wird es gerne als Teil eines grünen Smoothies, beispielsweise als Stärkung vor einem Turnier oder einer Prüfung, als Basis eines knackigen Salats zum Mittagessen oder auch zu getrockneten Chips verarbeitet als gesunder Snack für Zwischendurch gegessen. Das ist ein ganz neues Bild des Wintergemüses, das inzwischen sogar als eine der gesundesten Gemüsesorten überhaupt gelten soll.
Was steckt drin?
In Form eines deftigen Eintopfes mit Speck würde man Grünkohl kaum als Superfood bezeichnen, wer sich das knackige Grün allerdings frisch oder gedünstet schmecken lässt, kann sich auf jede Menge gesunde Nährstoffe freuen, die dem Körper guttun und die Gesundheit fördern. Durchschnittlich enthalten 100 g Grünkohl mindestens 100 mg Vitamin C. Mit einer solch geballten Ladung an Vitaminen kann es sogar die Nährwerte des gesunden Spinats überbieten. Als Wintergemüse ist der hohe Vitamin-C-Gehalt besonders praktisch, denn er stärkt unser Immunsystem und schützt uns vor Erkältungen. Neben Vitamin C ist zudem auch jede Menge Vitamin A und Vitamin K enthalten, sowie Folsäure und Eiweiß. Dank seines überdurchschnittlichen Calciumgehalts gilt es zudem als der gesündeste Kohl. Weitere Mineralien wie Kalium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink geben dem Gemüse noch mehr Superfood-Kraft. Mit lediglich 37 kcal pro 100 g fällt der Grünkohl zudem alles andere als schwer ins Gewicht und eignet sich daher auch beim Abnehmen hervorragend.
Krankheiten vorbeugen dank Grünkohl
Dem grünen Wintergemüse wird nachgesagt, dass es diversen Krankheiten vorbeugen soll. Während natürlich eine allgemein gesunde und ausgewogene Ernährung dabei hilft, gesund zu bleiben, sollen die Inhaltsstoffe des Grünkohls zusätzliche Superkräfte auf diesem Gebiet aufzeigen. Der Stoff, der dem Kohl seine grüne Farbe gibt, ist das Chlorophyll. Dank des Chlorophylls enthält Grünkohl außerordentlich viele Antioxidantien. Damit unterstützt das Gemüse die Blutreinigung und -bildung, soll das Herz stärken und den Hautalterungsprozess verlangsamen. Dass Grünkohl als Superfood bekannt ist, ist damit kaum verwunderlich.
Unterschiedlichste Zubereitungsarten
Auf der Suche nach kalorienarmen Alternativen zum deftigen Grünkohl-Eintopf mit Wurst und Speck stößt man heutzutage auf eine ganze Palette an knackig frischen und leckeren Optionen. Obwohl viele glauben, roher Grünkohl könnte nicht gut schmecken, macht er sich als knackiger Salat tatsächlich besonders gut. Roh bleiben die Vitamine und Mineralien besonders gut erhalten und mit einer fetthaltigen Beilage zum Salat, wie etwa Nüsse oder Fisch, kann der Körper diese auch besonders gut aufnehmen. Auch im Smoothie macht sich roher Grünkohl besonders gut. Gemeinsam mit anderen grünen Gemüsesorten und Früchten wie etwa mit Avocado und Banane schafft er einen gesunden und schmackhaften Saft. In den USA sind zudem die „kale chips“ besonders angesagt. Als gesunde Alternative zu Kartoffelchips stecken diese Chips voller Nährstoffe. Es handelt sich um getrocknete Grünkohl-Chips aus dem Ofen, die man auch ganz einfach selbst machen kann und als leckeren Snack zwischendurch verzehren kann. Wer sich das Wintergemüse lieber warm gönnen möchte, findet ebenfalls gesunde, herzerwärmende Optionen: Zu Pasta lässt sich ein herrlich leckeres Grünkohl-Pesto mit Mandeln zaubern und auch gemeinsam mit Kokosmilch als exotische Grünkohlsuppe sorgt das Wintergemüse für gesunden Genuss.
Grünkohl ist viel mehr als nur ein Wintergemüse aus deutscher Hausmannskost. In den USA als „kale“ bekannt hat es sich längst den Titel eines hippen Superfoods verdient – und das zu recht. Das grüne Blatt steckt voller wertvoller Vitamine und Mineralien, die unseren Körper versorgen, uns gesund halten und sogar Krankheiten vorbeugen. Grünkohl-Salat, -Smoothie und -Chips ersetzen heute deftiges Grünkohl mit Wurst und sorgen für leckere, frische, knackige, gesunde und kalorienarme Geschmackserlebnisse.
Emma Richter ist Medizinredakteurin für Gesundheitslust.info. Emma ist Medizinstudenten im 4. Fachsemester und verdient sich als freischaffende Redakteurin nebenher Geld. Sie schreibt seit dem Abitur regelmäßig Beiträge für Medizin- und Gesundheitsportale.