Inhaltsverzeichnis
Es liegt meist sehr viel Glück in dem Moment, in dem eine Frau zum ersten Mal erfährt, dass sie schwanger ist. Und meist ist dieser Augenblick der Beginn der aufregendsten Zeit im Leben der jungen Familie. Denn es stehen sehr viele Veränderungen im Leben der jungen Eltern an.
Es gilt viel vorzubereiten für den neuen kleinen Erdenbürger. Die Anschaffung eines eigenen Betts bis hin zum Kinderwagen und was sonst noch alles zu einer Erstausstattung gehört, steigern die Vorfreude der Eltern.
Es verändert sich viel
Doch nicht alle Veränderungen sind so groß und offensichtlich wie die, die im Hause der neuen Familie vonstattengehen. Denn auch für die werdende Mutter selbst ist die Schwangerschaft von sehr vielen Veränderungen geprägt. Sowohl die Seele als auch der Körper der Schwangeren steht in dieser Lebensphase unter verstärkten hormonellen Einflüssen. Zu Anfang stehen meist die seelischen Veränderungen. Meist durchleben junge Mütter eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Von überschäumendem Glück bis zu starken Ängsten und Depressionen ist alles möglich.
Solche Ängste werden zusätzlich davon geschürt, dass die Frau nicht weiß, wie ihr durch den neuen Lebensabschnitt geschieht. Die ersten Veränderungen in ihrem Körper machen sich bemerkbar, einige Gewohnheiten, die für sie zuvor selbstverständlich waren, fallen ihr nun schwer, oder sie sollte sie nun einfach nicht mehr tun. Auch die Angst vor der eigentlichen Geburt und um die Gesundheit des Kindes können so manche schlaflose Nacht bereiten.
Gynäkologen sind die ersten Ansprechpartner
Sollte es Ihnen auch so gehen, so zögern Sie nicht, Ihre Bedenken Ihrem Frauenarzt mitzuteilen. Er ist der Fachmann, wenn es darum geht, Sie mit den Informationen zu versorgen, die Sie nun benötigen, um ihr seelisches Gleichgewicht wieder zu gewinnen.
Die Gelegenheit hierzu bietet sich nicht nur bei den in Deutschland empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, sich an den Gynäkologen Ihres Vertrauens zu wenden. Zuerst ist es wichtig für Sie zu wissen, dass die allermeisten Schwangerschaften absolut reibungslos ablaufen und die meisten Babys gesund und kräftig zur Welt kommen. Dafür sorgt Mutter Natur, so gut sie kann.
Trotzdem ist es wichtig, dass Sie sich ein wenig Übersicht über Erkrankungen verschaffen, die Ihnen als werdender Mutter in der Schwangerschaft zustoßen könnten. Denn nur wenn Sie wissen, welche Symptome auf eine solche Erkrankung hinweisen, sind Sie und Ihr behandelnder Arzt dazu in der Lage, schon sehr frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, damit Sie und Ihr Kind diese wichtige und einmalige Zeit in Ihrem Leben gesund und glücklich miteinander durchleben können.
Leichte Erkrankungen während der Schwangerschaft
In der Medizin spricht man immer dann von einer Schwangerschaftserkrankung, wenn diese in direktem Zusammenhang mit einer Schwangerschaft auftritt. Dabei ist noch lange nicht jede Schwangerschaftserkrankung gleich bedrohlich für Mutter und Kind.
So sind zum Beispiel die Kreislaufprobleme, die viele Frauen mit ohnehin schon niedrigem Blutdruck während der Schwangerschaft erleiden, meist eher lästig als problematisch. Sie schränken die werdende Mutter in ihren Aktivitäten stark ein und vermindern ihre Lebensqualität. Regelmäßige Kontrollen und homöopathische oder pflanzliche Mittel zur Stabilisierung von Kreislauf und Blutdruck bieten meist eine wirkungsvolle Abhilfe.
Viele werdende Mütter leiden, vor allem während der ersten drei Monate der Schwangerschaft, unter der lästigen Schwangerschaftsübelkeit. Diese tritt meist am Morgen, direkt nach dem Aufstehen auf. Doch auch zu jeder anderen Tageszeit ist es möglich, dass Übelkeit und Brechreiz Schwangere quälen. Dieses Übelkeiten beginnen in der Regel ab der 6. Schwangerschaftswoche und klingen meist ab der 16. Schwangerschaftswoche von allein wieder ab.
Solange diese Übelkeit im Laufe des Tages wieder verschwindet und die Mutter genügend Nahrung und vor allem Flüssigkeit aufnehmen kann, besteht kein Grund zur Sorge. Bei einigen wenigen Frauen kommt es jedoch zu einer schweren Form der Schwangerschaftsübelkeit, bei der sie fast kein Essen und auch kaum Flüssigkeit im Körper behalten können. In einem solchen Fall ist es wichtig, dass Sie sich schnellstens behandeln lassen, um Entwicklungsstörungen bei Ihrem Kind und schwerwiegende Gesundheitsgefahren bei sich verhindern zu können.
Ein anderes Problem, unter dem werdende Mütter hin und wieder leiden, ist eine verstärkte Neigung zu Sodbrennen. Meist sind Sodbrennen mit Hausmitteln leicht in den Griff zu bekommen, indem Sie Leinsaat in einem Glas Wasser aufweichen lassen und diese dann regelmäßig trinken. Bitte informieren Sie aber Ihren Arzt über Ihre Beschwerden. Vor allem dann, wenn diese nicht nach einigen Tagen wieder verschwinden.
Blutungen, die vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft auftreten, stellen häufig keine Gefahr für Mutter und Kind dar. Bei manchen Frauen sind diese sogar so stark und regelmäßig, dass sie erst spät bemerken, dass es keine Regelblutungen sind. So bleibt so manche Schwangerschaft verhältnismäßig lange unbemerkt und die Überraschung, dass die Frau schwanger ist, wird umso größer.
Meist werden solche Blutungen durch hormonelle Schwankungen hervorgerufen, wie sie eben vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft vermehrt auftreten. Es gibt jedoch auch viele andere mögliche Ursachen für Blutungen in dieser Zeit. Da sie aber auch Vorboten einer Fehlgeburt sein können, sollten Sie jedoch immer Ihren Arzt aufsuchen, wenn Sie Blutungen bei sich feststellen.
Schwere Schwangerschaftserkrankungen
Vor allem, wenn sie frühzeitig erkannt werden, lassen sich viele schwerere Krankheiten noch abwenden, bevor Mutter und Kind Schaden nehmen können.
Aus diesem Grund widmet sich Ihr Gynäkologe in den Vorsorgeuntersuchungen allen wichtigen Aspekten, die auf eine Schwangerschaftserkrankung hindeuten könnten. Dazu gehören die strenge Kontrolle des Blutdrucks genauso, wie die Ermittlung der Blutwerte und die Kontrolle des Urins der Mutter. Und um zu kontrollieren, dass Ihr kleiner Liebling sich prächtig entwickelt, tastet er Ihren Bauch ab und macht Ultraschallaufnahmen. In der letzten Schwangerschaftsphase kommen dann auch CTGs dazu, die die Wehentätigkeiten und Herztöne des Kindes messen.
So sind die allermeisten und vor allem wichtigsten Bereiche der körperlichen Gesundheit von Mutter und Kind unter professioneller Kontrolle. Sollten sich Auffälligkeiten oder Gefahren bemerkbar machen, so wird Ihr Arzt die Kontrollen engmaschiger ansetzen und gegebenenfalls eine Behandlung einleiten.
Eine schwerwiegende Erkrankung, die das Leben von Mutter und Kind bedroht ist die so genannte Spätgestose oder auch Präeklampsie. Diese Krankheit tritt vorwiegend im letzten Drittel der Schwangerschaft auf. Sie wird in erster Linie durch immunologische Störungen hervorgerufen und bewirkt, dass sich die Arterien der Schwangeren stark verengen.
Dadurch sind nicht nur viele Organe der Mutter gefährdet, sondern im schlimmsten Fall auch das Leben des Kindes. Symptome dieser Erkrankungen können Bluthochdruck, übermäßige Wasseransammlungen im Körper sein, die zu mehr als 500g Gewichtszunahme pro Woche führen. Auch Proteine im Urin können ein Hinweis auf diese Krankheit sein, weswegen ein Urintest immer zu den Vorsorgeuntersuchungen dazu gehört.
Frauen, die ihr erstes Kind erwarten, Mütter mit einer Mehrlingsschwangerschaft und Frauen, die unter Nierenerkrankungen oder Diabetes Mellitus leiden, sollten besonders auf Anzeichen einer Spätgestose achten.
Als eine Sonderform der Gestose gilt das so genannte HELLP-Syndrom. Diese Krankheit entsteht durch eine Schädigung der mütterlichen Leber durch Gefäßkrämpfe. Dadurch kommt es zu Blutproblemen, wie dem Untergang von Blutzellen und Blutplättchen. Aber auch typische erhöhte Leberwerte, die die Schädigung der Leber erkennen lassen, sind für den Arzt ein typisches Erkennungszeichen, dieser bedrohlichen Erkrankung für Mutter und Kind.
Die Folgen des HELLP-Syndroms können ein Nierenversagen und ein Leberriss bei der Mutter sein. Doch kann es auch zu massiven Blutungen kommen, da das Blut der Schwangeren zu wenige blutungsstillende Blutplättchen enthält. Ein Risiko, das bei Operationen und der Geburt besonders hoch ist. Das Baby ist durch eine drohende Lösung der Plazenta gefährdet und natürlich durch den bedrohten Gesundheitszustand der Mutter.
In besonders schweren, weil unentdeckten Fällen dieser Erkrankung kann die Mutter schwere krampfartige Anfälle bekommen, die schwere, fortbestehende Nervenschädigungen nach sich ziehen können.
Doch durch die regelmäßigen Kontrollen, die durch die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen stattfinden, hat sich zum Glück in den letzten Jahrzehnten die Anzahl der schweren Fälle der Gestose senken lassen. In leichten Fällen ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mutter und Kind die Schwangerschaft gut überstehen sehr hoch.
Auch nicht auf die leichte Schulter sollten Sie den Gestationsdiabetes. Diese Form der Zuckerkrankheit manifestiert sich nur während einer Schwangerschaft. Sie ist deshalb vor allem für das Kind bedrohlich, da es in ihrer Folge dazu kommen kann, dass sich die Plazenta nicht richtig entwickelt. Das Kind kann dadurch nicht richtig ernährt werden und droht im Mutterleib abzusterben.
Wird bei Ihnen ein Gestationsdiabetes diagnostiziert, kann die Umstellung Ihrer Ernährung und regelmäßig reichlich Bewegung dafür sorgen, dass diese Erkrankung ihrem Kind keinen Schaden zuführt. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, wird Ihr Arzt Ihnen Insulin verschreiben, um die Krankheit in den Griff zu bekommen.
Eine Erkrankung, die vermutlich durch den Druck entsteht, den das nun schon groß gewachsene Baby auf die untere Hohlvene der Mutter ausübt, bedroht werdende Mütter zum Ende der Schwangerschaft. Das Vena-Cava-Syndrom macht sich durch einen Abfall des Blutdrucks, Schwindel und Übelkeit bemerkbar. Durch Herzrasen versucht der Körper noch genügend Blut in die lebenswichtigen Bereiche zu pumpen. So verhindert er oft noch, dass die Schwangere bewusstlos wird oder in eine Schocksituation gerät.
Die Symptome treten auf, sobald die Lage des Kindes akut die Vene verengt, so dass es meist der werdenden Mutter schon erheblich hilft, wenn sie ihre Position verändert. Auf alle Fälle sollten Sie sich angewöhnen auf der linken Körperseite zu schlafen und sich am besten noch eine dicke und feste Rolle aus einer Decke oder einem Kissen in den Rücken zu legen. Diese verhindert nicht nur, dass Sie sich in der Nacht versehentlich umdrehen, sondern gibt auch Ihrem Rücken einen angenehmen Halt. Lassen Sie aber unbedingt zusätzlich Ihren Gynäkologen zusätzlich abklären, dass sonst keine Ursache für Ihre Beschwerden vorliegt, um alle Risiken für sich und Ihr Kind abzuwenden.
Durch das gut durchdachte und flächendeckende Gesundheitssystem in Deutschland und Europa steht schwangeren Frauen die bestmögliche medizinische Versorgung zur Verfügung. Modernste Diagnosemethoden und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen es, rechtzeitig gesundheitliche Probleme zu erkennen und gesundheitliche Gefahren von Mutter und Kind abzuwenden. So ist es möglich, dass in Europa die allermeisten glücklichen Eltern gesunde Kinder in Ihre Arme nehmen können.
Felix Teske ist Gesundheitsredakteur für Gesundheitslust.info. Felix ist hauptberuflich Heilpraktiker und schreibt nebenbei als Freischaffender für diverse Gesundheitsportale Artikel in den Fachgebieten Homöopathie und alternative Medizin. Er hat schon viele Jahre Erfahrung in der Gesundheitsredaktion.